Im CoachGuide 2008 von managerseminare.de wurde ein Artikel zum Thema „Qualitätssicherung im Coaching“ veröffentlicht. Dr. Karin von Schumann schreibt über den dreigeteilten Qualitätsbegriff (Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität).
Die erste Qualitätsdimension ist die Strukturqualität. Diese umfasst alle Rahmenbedingungen, die dazu beitragen, dass ein Coaching gut gelingen kann.
1. Vertrauensvolle Beziehung zum Kunden. Der zentrale Erfolgsfaktor ist die gute Beratungsbeziehung.
2. Transparente Methoden und Vorgehensweise. Kunden erwarten Transparenz hinsichtlich Methoden und professioneller Orientierung des Coaches.
3. Partizipation des Kunden. Der Kunde bestimmt die Themenbearbeitung.
4. Kompetenz des Coaches wie Berufserfahrung, Fähigkeiten im Zuhören sowie persönliche Qualitäten wie Integrität, Verschwiegenheit, Glaubwürdigkeit.
Die zweite Qualitätsdimension sind die Prozessmerkmale: Zielspezifität und –konkretisierung, Zielbindung und regelmässige Zielkontrolle tragen erwiesenermassen zum Coachingerfolg bei. Ziele ausarbeiten hat einen nachweisbaren Einfluss auf die Erreichung derselben – und darum geht es ja schliesslich im Coaching. Zielvereinbarungen, in denen die Ziele auf der Verhaltensebene konkretisiert werden und an die sich sowohl der Coach als auch der Coachee gebunden fühlen, dürfen also in keinem professionellen Coachingprozess fehlen.
5. Veränderungsbereitschaft des Kunden quer prüfen. Die Veränderungsmotivation bzw. der „Leidensdruck“ des Kunden ist unabdingbar.
6. Spezifische, konkrete und verbindliche Ziele formulieren. Die regelmässige Zielkontrolle ist wichtig.
Drittens, die Evaluation der Ergebnisqualität ist oberstes Qualitätsprinzip! Coachingplus GmbH weist den Kunden bereits in den Geschäftsbedingungen auf die schriftliche Auswertung hin, „die schriftliche Evaluation nach dem Coaching-Prozess ist ein Teil der Qualitätssicherung“.
7. Feedback durch den Coach. Feedback ist ein nachgewiesenes Erfolgskriterium. Entwicklungsorientiertes und ermutigendes Feedback kann somit als zentrales Methodentool im Coaching gelten.
8. Eine detaillierte, abschliessende Evaluation des Coachingprozesses ist unverzichtbarer Bestandteil der Qualitätssicherung. Nicht nur die Kundenzufriedenheit sollte geprüft werden, sondern die effektive Wirkung.
Die Evaluation sollte mit zeitlichem Abstand zum Coaching durchgeführt werden, um der Zeitabhängigkeit von Veränderungen gerecht zu werden. Eine Einschätzung der Coachingerfolge durch das Umfeld wäre noch wünschenswerter, aber ist nicht in allen Fällen realisierbar. Coaching stärkt in erster Linie die Selbstreflektion und –verantwortung, somit ist und bleibt die Evaluation durch den Kunden eine adäquate Form.
In diesem Sinne kann geklärt werden, wann Coaching erfolgreich ist! Diese Punkte sind relevant für den Coach, Kunden aber auch für die Unternehmen bzw. den Arbeitgeber. Qualitätsicherungen in diesem Sinne werden zu nachhaltigen Coaching-Prozessen beitragen.
17. Oktober 2007
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